«Wissenschaft macht Spass»
Physik der breiten ?ffentlichkeit auf unterhaltsame Weise vermitteln ¨C das ist das Hauptanliegen der ?Nacht der Physik?, die am 17. Juni stattfindet. Klaus Ensslin, Physikprofessor und Mitinitiator der Veranstaltung, erkl?rt, warum sich ein Besuch auf dem H?nggerberg lohnt.
ETH-News: Herr Ensslin, am 17. Juni findet an der ETH Z¨¹rich eine ?Nacht der Physik? statt. Worum geht es bei diesem Anlass?
Klaus Ensslin: Wir zeigen an diesem Nachmittag und Abend der ?ffentlichkeit die ganze Breite der Forschung in unserem Departement. Alle Bereiche sind vertreten, von der Festk?rperphysik ¨¹ber die Teilchenphysik und Quantenphysik bis hin zur Astrophysik und theoretischen Physik. Wissenschaft ist relevant f¨¹r die Gesellschaft und macht gleichzeitig auch Spass, das m?chten wir dem Publikum vermitteln. Die Besucherinnen und Besucher sollen sich am¨¹sieren und Freude haben ¨C und nat¨¹rlich auch Neues aus der Welt der Physik entdecken.
Was gibt es konkret zu sehen?
Der ganze Anlass spielt sich rund um den grossen Teich im Albert-Steiner-Garten auf dem Ó¢»ÊÓéÀÖ H?nggerberg ab. Wir werden dort rund 30 Experimente zum Anfassen zeigen, die unterschiedliche Bereiche der Physik auf anschauliche Weise vermitteln. Am Stand unserer Gruppe k?nnen die Besucherinnen und Besucher zum Beispiel Glace mit fl¨¹ssigem Stickstoff herstellen und dabei etwas ¨¹ber Physik bei tiefen Temperaturen lernen. Es gibt auch Wasserraketen, ein Teleskop, mit dem man die untergehende Sonne und den aufgehenden Mond betrachten kann, und vieles mehr.
Gibt es auch Vorlesungen?
Ja, es gibt insgesamt 17 Vortr?ge zu spezifischen Themen, zum Beispiel wie schnell sich das Licht bewegt, ¨¹ber die Physik des Zufalls, wie Quantencomputer funktionieren und was man von einem Physikstudium an der ETH erwarten kann.
Sie haben erw?hnt, die Besucherinnen und Besucher sollen sich am¨¹sieren. Gibt es auch kulturelle Beitr?ge?
Neben den Experimenten zeigen wir auch eine Fotoausstellung, an der sich alle Forschungsgruppen beteiligen. Die ETH Big Band spielt auf und nat¨¹rlich kommt auch das leibliche Wohl nicht zu kurz. Und: Es gibt ein ungew?hnliches Tanztheater zu sehen. Darauf freue ich mich besonders.
Warum?
Die Tanzgruppe wird eine Performance zum Thema ?Topologie? zeigen ¨C ein sehr abstraktes mathematisches Spezialgebiet. Ich bin gespannt, wie die Gruppe das t?nzerisch umsetzen wird.
Physik gilt gemeinhin als schwer verst?ndliche Disziplin¡
¡aber nicht bei der Nacht f¨¹r Physik! Unser Zielpublikum ist die breite ?ffentlichkeit, wir wollen unsere Themen allgemeinverst?ndlich vermitteln. Gewisse Angebote eignen sich auch f¨¹r Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Damit alle teilnehmen k?nnen, werden die Vortr?ge auf Deutsch gehalten. Einzig der Westschweizer Nobelpreistr?ger Didier Queloz wird in seinem Vortrag ¨¹ber das Leben im Universum englisch sprechen.
Kann man auch die Labors besichtigen?
Aus Sicherheitsgr¨¹nden findet der Anlass grunds?tzlich im Freien statt. Aber wir bieten f¨¹r Interessierte acht Laborf¨¹hrungen in kleinen, gef¨¹hrten Gruppen an.
Die erste Nacht der Physik fand 2005 statt, im Rahmen des ETH-Jubil?ums. Warum greifen sie dieses Format nun wieder auf?
Es gibt mehrere Gr¨¹nde. Der Nationale Forschungsschwerpunkt Quantum Science and Technology (NCCR QSIT) wird demn?chst erfolgreich abgeschlossen. Das nehmen wir nun zum Anlass, eine grosse Veranstaltung f¨¹r die ?ffentlichkeit zu organisieren. Denn die Wissensvermittlung geh?rt explizit auch zum Pflichtenheft eines NCCR. Wir hoffen nat¨¹rlich, dass wir an den Erfolg der ersten Nacht der Physik ankn¨¹pfen k?nnen. Die Leute waren damals begeistert, und wir hatten eine tolle Atmosph?re auf dem Ó¢»ÊÓéÀÖ. Nicht zuletzt erhoffe ich mir auch einen internen Effekt: Unser Departement ist in den letzten Jahren stark gewachsen. In der Corona-Zeit haben wir uns jedoch kaum noch gesehen. Dieser Anlass hilft nun, den Zusammenhalt im Departement zu f?rdern.
Alle Informationen sowie das detaillierte Programm zur Nacht der Physik finden sich unter: www.nacht-der-physik.ethz.ch